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Meine Richtungsweiser – Die Orte – Bibliotheken

Gliederung

Die Tschechische Nationalbibliothek und das Klementinum in Prag

Im Zentrum Prags zwischen dem Altstädter Rathaus und der Karlsbrücke befindet sich der Klementinum-Komplex. Abseits der Touristenströme wartet am Eingang des astronomischen Turms eine besondere Türe. Der Zugang zu dem historischen Barocken Saal. Bereits im Jahr 1556 erbauten Mönche des Jesuitenordens ein Internat namens Clementinum. Dieses wurde im Jahr 1777 durch die Fürstin Maria Theresia zum Sitz der Tschechischen Nationalbibliothek erklärt. Das Klementinum ist ein Standort der Nationalbibliothek der Tschechischen Republik mit insgesamt über sieben Millionen Medieneinheiten.

Die Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar

Zwischen den Ilmauen und dem Platz der Demokratie befindet sich die Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek. Als Teil des Ensembles „Klassisches Weimar“ gehört sie zum UNESCO-Welterbe. Prominent werden dort im Herzstück, dem dreigeschössigen Rokokosaal, rund 40.000 Exponate ausgestellt. Schwerpunktthema derselben ist die europäische Literatur- und Kulturgeschichte, zu der auch die Lutherbibel von 1534 gehört. Im Rahmen von Bauarbeiten um das Tiefmagazin unter dem Platz der Demokratie (mit einem Bestand von 1,4 Millionen Büchern) kam es am Donnerstag, den 02. September 2004, zu einem Brand durch den Teile des Gebäudes Schaden nahmen und 50.000 Bände als auch 35 Gemälde vollständig zerstört wurden.

Die Österreichische Nationalbibliothek in Wien

Erbaut in den Jahren 1723 bis 1726 können in der Nationalbibliothek Österreichs heute um die 200.000 Exemplare im Prunksaal und in den angrenzenden Räumlichkeiten bestaunt werden. Neben der Sammlung von Prinz Eugen ist jedes Exemplar von jedem in Österreich erschienen Buch ausgestellt. Die Exponate sind in ein Gesamtensemble wertiger Materialien wie Nussbaumholz oder Goldverzierungen integriert.

Die Spanische Nationalbibliothek in Madrid

1712 wurde die königliche Bibliothek von Philipp V. gegründet. Seit 1896 befindet sie sich am neuen Standort am Paseo de Recoletos an den Kolumbus-Platz angrenzend und verfügt über rund 26 Millionen Medieneinheiten. Die Räumlichkeiten beherbergen neben der Bibliothek auch ein Archiv und ein Museum. 1991 wurde zur Erweiterung ein neues Archiv in Alcalá de Henares erschaffen.

Die Ägyptische Nationalbibliothek in Kairo

Sie ist die größte öffentlich zugängliche Bibliothek Ägyptens und gilt als eine der bedeutendsten Nordafrikas und des Nahen Ostens. Insgesamt verwahrt sie über zwei Millionen Exemplare zu denen auch Papyrusrollen oder Münzen zählen. Mit über 50.000 Exponaten verfügt sie über die umfangreichste Handschriftensammlung der arabisch-islamischen Welt und gilt als eine der größten Bibliotheken mit einer umfangreichen Sammlung historischer Bücher. Im Jahr 1870 wurde sie als Palastbibliothek gegründet. Ausgestellt sind auch eine Vielzahl von Koranen, die teils aufwendig illustriert sind. Am Freitag, den 24. Januar 2014, kam es durch die Explosion einer Autobombe zu Schäden an Gebäude und Bestand.

Die Kolumbianische Nationalbibliothek in Bogotá

Die Biblioteca Nacional im Stadtteil Santa Fe ist die älteste Nationalbibliothek Lateinamerikas. Gegründet am 09. Januar 1777 und wiedereröffnet am gegenwärtigen Standort am 20. Juli 1938 werden in dem viergeschossigen Gebäude zahlreiche Werke ausgestellt. Darüber hinaus gibt es Ausstellungsräume mit wichtigen Büchern und Persönlichkeiten. Der Gesamtbestand beträgt rund zwei Millionen Medien.

Die Biblioteca Vasconcelos in Mexiko-Stadt

In der Nachbarschaft Cuauhtémoc mit vielen jungen Menschen gelegen steht ein besonderes Gebäude. Die vom mexikanischen Architekten Alberto Kalach entworfene Biblioteca Vasconcelos. Die Hauptsammlung mit rund 600.000 Exemplaren wird auf 40.000 Laufmetern Bücherregalen ausgestellt. Auf zahlreichen Leseplätzen kann in dem lichtdurchfluteten Bau die Literatur als auch die außerhalb gelegene Pflanzenvielfalt zelebriert werden. Das imposante Gebäude mit dem Grauwalskelett des mexikanischen Künstlers Gabriel Orozco im Mittelpunkt des Korpus ist in eine weitläufige Grünanlage eingebettet.

Die Biblioteca Nacional de México in Mexiko-Stadt

Auf dem Gelände der Autonomen Nationalen Universität von Mexiko befindet sich die 1867 gegründete Nationalbibliothek Mexiko. Rund 1,25 Millionen Medien inklusive Karten, Zeitungen und Aufnahmen werden geeint. Der „Fondo Reservado“ beinhaltet mit rund 200.000 Werken unter anderem seltene und wertvolle Arbeiten wie beispielsweise ein Exemplar Dantes „Göttlicher Komödie“ aus dem Jahr 1498 oder die ersten Bücher Neuspaniens wie „Recognitio summularum“ und „Diálectica resolutio“ von Alonso Gutiérrez.

Die British Library in London

Die Nationalbibliothek des Vereinigten Königreiches ist eine der bedeutendsten Forschungs- und Universalbibliotheken der Welt. Ihr bestand von 170 Millionen Medien stellt den weltweit größten Bestand aller Bibliotheken dar und wächst aufgrund des „Pflichtexemplarrechts“ für Großbritannien und Irland jedes Jahr um drei Millionen Medien. Jährlich besuchen weit mehr als eine Million Menschen diese öffentlich zugängliche Institution. Die Gesamtlänge der Regale beträgt 625 Kilometer. Die Nationalbibliothek wurde im Jahr 1973 gegründet und geht auf die Bibliothek des British Museums und der Buchbestände Privater zurück. Neben zwei Originalen der „Magna Charta“ sind zwei Exemplare der „Gutenberg-Bibel“ oder der „Codex Sinaiticus“ ausgestellt. Fast jedes jemals in Großbritannien gedruckte Buch soll im Bestand verfügbar sein.

Die Französische Nationalbibliothek in Paris

Die Bibliothèque nationale de France (BnF) Site François Mitterand verfügt als Universalbibliothek über einen Bestand von circa 40 Millionen Exemplaren. Der neue Standort am Ufer der Seine besitzt die größte je in Europa installierte automatische Buchtransportanlage mit 6,6 Kilometer Profilschienen. Im Innenhof des imposanten öffentlichen Gebäudes befindet sich eine mit Kiefern bepflanzte Grünfläche.

Die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) in Frankfurt am Main

Die zentrale Archivbibliothek für alle Medienwerke in deutscher Sprache aus dem In- und Ausland weist rund 50 Millionen Medieneinheiten auf. Neben dem Standort in Frankfurt am Main verfügt sie über Einrichtungen in Leipzig. Gegründet wurde die DNB 1946.

Die Stadtbibliothek am Mailänder Platz in Stuttgart

Die Zentralbibliothek der Stadtbibliothek Stuttgart wurde vom südkoreanischen Architekten Eun Young Yi entworfen und am 24. Oktober 2011, 871 Tage nach Grundsteinlegung eröffnet. Das quadratische Gebäude wird von der Londoner Straße im Norden, von der Kopenhagener Straße im Süden und vom Mailänder Platz im Westen eingerahmt. Im Jahr 2013 erhielt sie die Auszeichnung „Bibliothek des Jahres in Deutschland“. Auf den vier Außenseiten ist das Wort „Bibliothek“ jeweils auf deutsch, englisch, koreanisch und arabisch in Großbuchstaben aufgebracht. Das architektonische Herz des Gebäudes ist ein kubusförmiger Raum, der einzig durch eine stillgelegte Brunnenfontäne im Boden gebrochen wird. Im Obergeschoss befindet sich ein Café, die Dachterrasse ist öffentlich zugänglich.

Die Universitätsbibliothek in Marburg

Unmittelbar neben dem Alten Botanischen Garten am Pilgrimstein unterhalb der Altstadt befindet sich das Bibliothekssystem der Philipps-Universität Marburg. Bereits vor knapp einem halben Jahrtausend wurde die Bibliothek 1527 gegründet und verfügt heute über einen Bestand von 4,2 Millionen Einheiten und rund 1.250 Leseplätzen. Wer an der Hassiaca-Abteilung, der Alan Coatsworth Canada Collection oder der Savigny-Sammlung interessiert ist, wird dort fündig.

Weitere

  • Die Stadtbibliothek Spandau in Berlin.
  • Die Bibliotheek Zuidplein in Rotterdam.
  • Die Biblioteca Nacional de Portugal in Lissabon mit 3,5 Millionen Medieneinheiten.
  • Die Koreatown Library in Los Angeles.
  • Die alte Zentralbibliothek in Albuquerque.
  • Die Biblioteca de México in Mexiko-Stadt, die am 27. November 1946 eingeweiht wurde.

Die Buchläden (und Papeterien)

In einer Zeit großer Buchketten und des Onlinehandels sind inhabergeführte, individuelle und themenbezogene Buchläden wertvoller denn je. Ob Reisebuchhandlung („IGUAZU“ in Léon oder „Altaïr“ in Barcelona), Kinder- und Jugendbuchhandlung („Mr. Fox Libros“ in Bogotá) oder Antiquariat („ILLIBRAIRIE“ in Genf), in jeder Großstadt existiert eine gewisse Auswahl gut sortierter Buchregale. Und auch Papeterien mit hochwertigen Schreibwerkzeugen, Papieren für Briefwechsel oder Notizbüchern sind nicht zu vernachlässigen.

  • „Iguazu – Libreria de Viajes“ in Léon.
  • „El Libro Imposible“ in Ponferrada.
  • „Altaïr“ in Barcelona.
  • „Librairie Torcatis“ in Perpignan.
  • „ILLIBRAIRIE – Beaux Livres“ in Genf.
  • „Brachard“ in Genf.
  • „Papeterie de la Loge“ in Perpignan.
  • „Libros Mr. Fox“ in Bogotá.
  • „Buchhandlung Bindernagel“ in Friedberg.
  • „Antiquariat Martin Barbian“ in Saarbrücken.
  • „Raueiser Buchhandlung“ in Saarbrücken.
  • „Buchhandlung St. Johann“ in Saarbrücken.
  • „Papeterie Ballin“ in Saarbrücken.
  • „Spolecnost Franze Kafka“ in Prag.
  • „Word on Water“ in London.

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