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Flattere kleine Seele immer weiter hinauf zu den Sternen

Flattere kleine Seele immer weiter hinauf zu den Sternen. Lasse dich nicht verunsichern oder ablenken. Sei verankert tief im Zentrum deines Seins. Lasse dich immer tiefer sinken in deinen Wesenskern und vergegenwärtige dir, dass du es bist, der den Wandel darstellt. Öffne deine Hände weit für all die Möglichkeiten, die vor dir liegen. Lasse los von Vergangenem was dir nicht mehr dienlich ist. Umarme deine Schatten und stelle dich in dein volles Licht. Lasse deine Kraft scheinen. Öffne dein Herz weit für deine Nächsten. Sei ein Begleiter und ein Träumer. Verwirkliche in einem jedem Moment deines Lebens deine Imaginationen. Hauche ihnen mit der universellen Kraft Leben ein. Alles ist miteinander verbunden. Pflanze heute die Bäume mit deinen Händen in der fruchtbaren Erde in deren Schatten sich in der fernen Zukunft deine Kinder und Enkel finden werden. Säe heute die Samen für die Pflanzen, die im Morgen geerntet werden. Sei heute der Mensch, der du dir in der Vergangenheit nie trautest zu sein. Schließe deine Augen um dich mit der Wesensquelle zu verbinden.

Du trittst hinauf auf die Lichtung, dein Herz schlägt laut, die Vögel zwitschern, das frische Quellwasser fließt über die Steine. Du ziehst deine Schuhe und Socken aus und läufst leichtfüßig über das weiche Moos. Die Sonnenstrahlen kitzeln auf deiner Haut. Du vergisst jedes Problem, alle Gedanken verschwinden, du bist einfach nur noch in der vollen Präsenz des Momentes.

Vielleicht hast du alles verloren. Vielleicht bist du so weit gegangen nur um jetzt feststellen zu müssen, dass nichts davon bestimmt war zu bleiben. Immer wieder bist du gefallen, wurdest enttäuscht und verunsichert vom Innen. Deine innere Stimme wurde so klein, bis du irgendwann ganz vergessen hast wer du bist und beinahe meintest zu verschwinden. Aber du atmest. Deine Brust hebt und senkt sich. Du spürst deinen Körper. Du fühlst deine Fußsohlen auf dem kühlen Boden deines Mutterplaneten Erde. Du wirst gehalten. Du gräbst deine Zehen in das Grün. Du denkst dir, wenn du noch einmal von vorne beginnen könntest. Die Zeit rinnt dir zwischen den Fingern hindurch doch du bist irgendwie aus ihr gefallen. Vieles hättest du machen können und wollen, doch irgendwie kam es dann immer anders. Vielleicht hast du zu viel Verantwortung abgegeben, doch gleichzeitig gab es da tief in dir diesen Teil der irgendwie alles unter Kontrolle haben wollte. Bedingungsloses Urvertrauen war ein Fremdwort in deinem nicht vorhandenen Lexikon. All die Wände der Häuser um dich herum waren tür- und fensterlos. Du warst verloren. Du hast dich verleugnet, abgestoßen und gehasst. Du hast dich verdammt.

Immer wieder gab es die Momente der Hoffnung, es war ein Aufbegehren deiner Seele, ein Tropfen auf dem heißen Stein, ein Augenblick der Magie in einem Meer der Tränen, in einer Ruine der Trümmer. Die Scherben der schönsten und kostbarsten Spiegel lagen auf dem Boden, sorgten dafür, dass Bluttropfen rannen und Wunden größer wurden.

Du befindest dich auf dem Gipfel, möglicherweise war alles nur ein Traum. Du warst kurz davor aufzugeben. Du hast all die Entbehrungen auf dich genommen, meintest nicht dazu bestimmt zu sein für das Größere, für das Besondere, für das Surreale. Vielleicht waren Gaudí, da Vinci und Picasso schlichtweg keine Menschen. Sie waren Repräsentanten einer anderen Spezies. Aber sie waren anders. Oder doch nicht? Du weißt nicht weiter, schüttelst dich, musst all die energetischen Verstrickungen in Frieden auflösen und dem Universum anvertrauen.

Lange warst du das schwarze Loch, hast verschlungen und nicht erkannt, gesucht doch aus dem Unbewussten heraus all das Gefundene und dir Entgegengebrachte wieder weggestoßen. Du wandeltest in der Hölle mit den Gefallenen und den Engeln der Schwärze.

Doch irgendwann wird aus dem Weiter ein Weiter ein Weiter ein Weiter ein Weiter. Und daraus wird ein gerade deswegen, eine Bestärkung, ein Wille, ein Weg. Irgendwann verändert sich alles um dich herum weil du dich gewandelt hast, weil du nicht mehr der bist, der du irgendwann anfingst zu glauben zu sein. Du bist zu dem geworden der du seit jeher warst. Du musst wieder lernen aufzustehen, lernen zu gehen, lernen loszulassen, lernen zu vergeben und lernen zu lieben. Du entzündest die Kerze auf dem Altar, du faltest deine Hände und betest zum Himmel. Alles könnte so schön sein. Die Blumen blühen, die Natur ist so lebendig wie niemals zuvor, also muss es auch in dir stecken.

Alles zurück auf Anfang. Ja, da gibt es die Menschen die dir wichtig sind. Sie halten zu dir, sie unterstützen dich, sie spiegeln dir deine Kraft. Aber du musst ihn schon selbst gehen deinen eigenen Weg. Du kannst dich nicht zeitlebens von Schatten zu Schatten in den Gegenden und Nischen ohne Konturen oder Farben bewegen. Du musst wagen. Du musst auf die Bühne treten aus eigener Kraft. Niemand kann für dich die Dinge übernehmen, die du dir selbst nicht zutraust oder gefunden hast. Jeder Mensch hat seinen eigenen Weg, seine eigenen Themen, seinen eigenen Antrieb, seine eigenen Träume.

Nichts ist bestimmt für die Ewigkeit zu bleiben. Ist das ein Fakt? Was wenn doch alles anders wird durch diese intensiv fließende Energie der Liebe, der Innovation, des Fortschritts, des Wandels? Diese Energie macht uns lebendig, sie verbindet uns, sie treibt uns an und gibt uns den Glauben an das Größere.

Du könntest alles verändern. Alles könnte anders sein. Streiche das Könnte und lebe.

Was bedeutet es zu leben?

Rennen, frei sein, auf Bäume klettern, ins Wasser springen, schreiben, Kaffee trinken, an deinen Ursprung in deine Heimat zurückkehren, dich voll und ganz fallen lassen und einfach sein ohne nachzudenken, eine Leinwand ausbreiten und sie ganz nach deinem Geschmack wider jeglichen Gesetzes mit Farbe beschmieren.

Was bedeutet es zu leben?

Verantwortung zu übernehmen, erkennen, dass du heute ein anderer bist als du gestern warst und morgen ein anderer sein wirst als der, der du gerade bist. Und gleichzeitig bleibst du immer der Mensch des Jetzt, der Mensch in der Präsenz. Leben bedeutet dem zu folgen was dir wichtig ist. Es gibt kein Patentrezept für das Leben. Jeder Mensch muss selbst sein eigenes Warum, sein eigenes Fundament, seine eigene Sicherheit, seine eigene Besonderheit finden. Andere können spiegeln und dich unterstützen, aber jeder ist sein eigener Regisseur. Leben bedeutet Fehler zu verzeihen und das Notwendige sowohl an den guten als auch an den schlechten Tagen zu erledigen. Leben bedeutet das Glück stets erneut zu erobern.

Manchmal wirst du etwas schreiben und dann zweifeln und dann daran denken es zu löschen. Akzeptiere es. Manchmal wirst du denken ganz groß zu sein und dann passiert irgendetwas und du fühlst dich verdammt klein. Akzeptiere es. Manchmal denkst du dich selbst oder andere Menschen belehren zu müssen. Akzeptiere es. Manchmal bist du ausgesprochen still und denkst, dass die anderen Menschen erwarten, dass du dich mitteilst. Akzeptiere es. Manchmal sagst du ganz viel, obwohl der Moment an sich das Schönste und Mächtigste wäre. Akzeptiere es.

Immer wieder wirst du dich verlieren. Das ist der harte Fakt. Immer wieder wirst du schlaflose Nächte haben und dich fragen was du da eigentlich machst. Du wirst noch bis du ein alter Greis mit grauen Haaren bist fallen und Ängste haben. Aber du wirst gleichzeitig immer wieder aufstehen und von Neuem beginnen. Irgendwann musst du erkennen, dass diese eine Stimme in deinem Innen nicht die Wahrheit widerspiegelt.

Du gehst weiter, du hast neue Kraft geschöpft, deine Lippen mit Wasser benetzt, etwas Leckeres gegessen und dich entspannt. Du hast dir eine ausgesprochen lange Pause gegönnt. Eventuell war sie so lange, dass alle anderen an dir vorbeigegangen sind und du als der Letzte der Menschheit immer noch an diesem Platz auf der Holzbank unter dem Walnussbaum saßt. Aber du hast sie gebraucht diese ewig lange Pause. Ja, es gibt kein Patentrezept für das Leben. Die einen folgen dem Koran, der Bibel oder der Bhagavad Gita. Andere gehen in das Kloster, auf die einsame Insel, in die Klinik oder in das Gefängnis des Vergessens und Verdrängens, des Betäubens und Verleugnens.

Jeder Mensch hat seinen eigenen Weg.

Es gibt die guten und die schlechten Tage. Es gibt Triumphmomente die genau dann auftreten wenn der Himmel am dunkelsten und der Regen am stärksten ist. Aber wenn deine Stiefel samt deiner Kleidung bis auf die Haut durchnässt sind und du den doppelten Regenbogen über dem Horizont siehst, dann wird dir dieser Augenblick für eine Ewigkeit im Gedächtnis bleiben. Wenn du einem älteren Menschen deine starke Schulter bietest, dann machst du das weil du ein Mensch bist, weil du nicht nachdenkst, weil es einfach so aus dir selbst heraus passiert.

Wenn du schreibst und Raum und Zeit vergisst, dann hast du eventuell einen guten Tag. Möglicherweise schreibst du auch aufgrund des Mangels an Alternativen. Es gibt kein Zurück. Es gibt niemals ein Zurück. Du bist immer nur der der du bist. Manchmal könntest du innerlich ganz laut schreien weil du dich von niemandem verstanden fühlst… Manchmal schreist du im Außen ganz laut, verstörst und irritierst. Aber du lebst. Du gehst weiter. Abenteuerlust gepaart mit dem Entdeckergen strömt durch deine Adern. Du wirst durchzogen von der Freude und Begeisterungsfähigkeit. Du zwickst dich um zu erkennen, dass das alles kein Traum ist. Nein, du bist aufgewacht aus dem unbestimmt langen Winterschlaf.

Viele kamen, viele suchten, viele gingen, doch nur wenige blieben weil ihnen der Verzicht in der Stille bedeutsamer war denn alles was sie vermeintlich in der Welt da draußen finden zu vermochten. Es gab die Großen. Es gab die Märtyrer. Es gab die Malocher und die Wegweiser. Es gab die Helfer und die Unterstützer. Es gab die Förderer. Gleichzeitig gab es die Liebenden und die Kreativen, die musisch Begabten und die Querulanten. Es gab die Dirigenten und die Vergebenden.

Manchmal findest du eine weiße Feder auf dem Waldboden über den Wurzeln. Manchmal fühlst du dich ganz klein. Manchmal fragst du dich, was du da eigentlich die ganze Zeit machst. Aber du glaubst daran. Du behältst das Vertrauen. Du hast diese Vision. Ja. Eventuell hast du nicht mehr alle Tassen im Schrank.

Der Boden versorgt dich mit Energie, du bist angebunden an die größere Kraftquelle. Alles fließt durch dich. Das Wunder ist auf deiner Seite. Du bist eng verbunden mit dem Schicksal. In den Träumen wird ganz offensichtlich zu dir gesprochen, doch wenn du morgens aufwachst, dann ist alles ganz verschwommen. Im Schlaf war es glasklar vor dir, doch wenn du bei Tageslicht den Sand aus deinen Augen reibst, dann ist es gleich einer Fata Morgana.

Flaubert oder Hemingway, de Saint-Exupéry, Rilke, Hesse, Murakami, Goethe oder Rembrandt – alle nur Betrüger? Müßiggänger ohne Patentrezept zum Gelingen? Alles nichts als Schall und Rauch? Wieder verstreicht sie die Zeit, du solltest aufhören aber hast gerade erst so richtig angefangen. Aus den Absätzen werden Seiten, aus den Seiten könnten wieder Kapitel werden, aus den Kapiteln innerhalb von ein paar Wochen ein weiteres Buch.

Es geht immer weiter. Niemand ist perfekt. Alles ist eine immense Geschichte. Alles nur ein Traum. Illusionen zerbrechen. Herzen atmen. Liebe strahlt. Das Licht am Firmament eine Ode der Freude.

Du traust dich und gehst in Abschnitten voraus weil du den Mut gefunden dich zu zeigen oder deinen Mund zu öffnen. Dann wirst du wieder verunsichert, zweifelst, fällst oder wirst aus dir nicht bekannten Gründen überholt. Doch du weißt, warum du alles machst was du machst.

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