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Meine Richtungsweiser – Die Orte I

Von Menschenhand weitestgehend unberührte Berge und Landschaften inspirieren den Geist und können den Horizont weiten. Doch auch die gebaute Umwelt, die dem Leben und der Erinnerung gewidmet ist, kann neue Impulse geben, dabei helfen loszulassen oder schlichtweg die Fülle und Magie zu genießen. Im Folgenden ersten Teil werden Orte vorgestellt, die einen veränderten Blick auf das Bestehende offenbaren, die die Fantasie oder den Müßiggang anregen oder die schlichtweg den Frieden offenbaren.

Die Züge

Der Southwest Chief Train

3.588 Kilometer fährt der transkontinentale Fernschnellzug zwischen Chicago und Los Angeles. Ich durfte im Jahr 2023 in den Genuss kommen, von der Union Station in Los Angeles bis nach Albuquerque im US-Bundesstaat New Mexico und wieder zurück fahren. Es war ein sehr schönes Abenteuer. Zeitweise kam ich mir wie in einem Westernfilm vor da ich im Observation Car saß und gebannt in die unendlichen Weiten der Prärie der Mojave-Wüste blickte. Ich erinnere mich an den Sonnenuntergang über den Canyons, an die einsamen Lichter der dünn besiedelten Landschaft in der Nacht und an die Gallup-Lady. Ja, wenn man einen Traum hat, dann muss man ihm folgen, egal wo man sich befindet, egal was man besitzt, egal wie vermeintlich arm oder enttäuscht man ist.

Peru Rail

Wie ich in Peru reiste konnte ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen Machu Picchu zu bereisen. Ich buchte mir recht kurzfristig (unter anderem aufgrund des Datums) ein Ticket für den 11. November. Ursprünglich wollte ich einen Teil der Strecke von Cusco bis Aguascalientes mit Bussen und einen anderen Teil per Pedes mit dem Rucksack zurücklegen. Die Herausforderung bestand nun jedoch darin, dass sich die örtlichen Fahrer aufgrund einer Erhöhung der Dieselpreise und / oder -steuern zu Streiks entschieden hatten. Um nun also doch irgendwie Machu Picchu zu erreichen ergatterte ich in der Nacht vom 09. auf den 10. November ein noch verhältnismäßig günstiges Ticket für den Peru Rail. Die Fahrt würde am Morgen des 10. November stattfinden. Gegen 06:00 Uhr morgens (nachdem ich einen frischen Kokatee im Hostel getrunken hatte) wurde ich von einem Taxifahrer im Zentrum Cuscos abgeholt. Es war ein älterer Herr, der es trotz meiner Eile mit dem Fahren sehr entspannt zu nehmen schien. Dann (ich hatte es fast nicht mehr für möglich gehalten) befand ich mich am Bahnhof von Poroy auf 3.494 Metern Höhe. Glücklicherweise stand der Zug noch am Gleis. Eine Reihe schick gekleideter Schaffner befanden sich am Bahnhof und halfen den Passagieren einzuchecken und einzusteigen. Meine kurzfristige Buchung jedoch stellte sie vor eine Herausforderung. Auf meinem Smartphone musste ich vor dem Betreten des Zuges noch fehlende Daten ergänzen. Selbstverständlich hatte ich in Südamerika kein mobiles Internet. Einer der Schaffner stellte mir daher mit seinem Handy einen Hotspot zur Verfügung und informierte via Funkgerät seine Kollegen darüber, dass der Zug sich noch etwas gedulden müsse. Ein paar bange Momente und Schweißtropfen später durfte ich dann als letzter Passagier diesen Zug betreten, der mich durch das heilige Tal am Ufer der Rio Urubambas bringen würde. Es ist eine Fahrt, die ich niemals vergessen werde, die mir Blicke auf die unzähligen archäologischen Stätten an den Berghängen offenbarte.

Die Friedhöfe

Was mich nun genau zu Friedhöfen zieht weiß ich nicht genau. Vielleicht ist es die Verbindung zur Zeitlosigkeit, der endgültige Beweis, dass unser Leben endlich ist oder einfach nur der tiefe Frieden an diesen Zwischenorten. Immer wieder stolpere ich über inspirierende Namen auf Grabsteinen, halte sie in meinem Notizbuch oder mit einem Foto fest, überlege mir, welche Personen sie einst waren und welche Lebenswege sie hatten.

Eine Übersicht bekannter Persönlichkeiten mit deren Gräbern findet sich auch auf folgender Seite wieder: Meine Richtungsweiser – Die Persönlichkeiten.

Der historische Friedhof in Weimar

Etwas außerhalb in der Nähe der Villa Silberblick, des einstigen Wohnhauses Goethes und der Ilm-Auen befindet sich der historische Friedhof. Ein teilweise leicht verlassener Ort, der jedoch seinen unverkennbaren Charme besitzt. Am bekanntesten ist vermutlich die Fürstengruft, in der 23 Treppenstufen unter der Erde die Holzsärge von Goethe und Schiller aufgebahrt sind.

Der Cemitério do Alto de São João in Lissabon

Etwas außerhalb des Herzens der portugiesischen Hauptstadt befindet sich der weitläufige Cemitério do Alto de São João. Er gehört zu den schönsten Friedhöfen, die ich jemals besichtigt habe. Nachdem ein Regenschauer begleitet von einer dicken Wolkenfront vorübergezogen war blinzelten die Sonnenstrahlen wieder auf die Erde, die Eichhörnchen sprangen zwischen den Baumstämmen und Parkbänken und die filigranen Schriftzüge auf den Grabsteinen und Mausoleen glänzten auf eine besondere Art.

Der Hollywood Forever Cemetery in Los Angeles

Persönlichkeiten wie Marion Davies, Irving Cummings, Burt Reynolds, Johnny Ramone, Rudolph Valentino oder Carlos Ruiz Zafón liegen in Hollywood unter der Erde begraben oder finden sich in Form von Asche in Urnen wieder. Zwischen dem Santa Monica Boulevard und den Paramount Studios gelegen warten neben dem Garden of Jerusalem, dem Garden of Beginnings oder den Plains of Abraham Pfaue, Mausoleen, Palmen und Pyramiden darauf erkundet zu werden.

Der Plainpalais Friedhof in Genf

Auf dem auch als Friedhof der Könige bekannten Ort liegen in der internationalen Stadt am Genfer See auf einem Platz Johannes Calvin, Hans Wilsdorf, Lydia Welti-Escher, Jorge Luis Borges, Robert Musil oder die Tochter von Fjodor Michailowitsch Dostojewski begraben. Neben Ginkgo- gibt es dort auch Mammutbäume oder Zedern.

Der alte jüdische Friedhof in Prag im ehemaligen Stadtteil Josefov 5

Am Ruhetag meiner Radreise von Nürnberg bis Breslau erkundete ich in Prag den bezaubernden ehemaligen Stadtteil Josefov 5. Im jüdischen Viertel um die Prestigeachsen Maiselgasse und Pariser Straße befindet sich nicht nur die mit über 700 Jahren älteste erhaltene Synagoge Europas, die Alte-Neue-Synagoge, sondern auch die Pinkas Synagoge. Direkt angrenzend an diesen Andachtsort und das Mahnmal des Friedens befindet sich der alte jüdische Friedhof. Teils reich geschmückte Grabmale sind mit Inschriften und Symbolen versehen, die vom einstigen Wirken der Persönlichkeiten und Koryphäen zeugen. Aufgrund des begrenzten Raums wurden im Laufe von 350 Jahren die Menschen auf mehreren Ebenen übereinander beerdigt und die vorhandenen Grabsteine nach und nach an die Oberfläche geholt. So kommt es, dass heute fast 12.000 Grabsteine dicht an dicht gedrängt als wichtige Relikte einer aufregenden Vergangenheit zeugen.

Der jüdische Friedhof in Tanger

Zwischen dem Hafen und dem Grand Socco befindet sich ein verwunschener Ort – der „Cimetiere Juif de Tanger“. Der zeitlich begrenzt öffentlich zugängliche jüdische Friedhof wurde bei meinem Besuch von einem alten herzlichen Mann gepflegt, dem ich ein paar Dirham-Scheine in die Hand legte. Somit konnte ich meinen Aufenthalt dort guten Gewissens etwas verlängern und mehr über die Hintergründe dieses wertvollen Platzes in Erfahrung bringen. 4.200 Personen wurden dort zu Beginn des 20. Jahrhunderts beerdigt – Constable Attias Abraham, Leon Shocron, Mesod Ederhy, Abraham Pinto Pilo, Jacob Tebelem, Menasse J. Cohen, Abraham J. Cohen oder Jacob M. Nahon eingeschlossen. Der Rabbi Mordecai Bengio wurde inmitten von ihnen ebenfalls der Ewigkeit anvertraut.

Der Dorotheenstädtische Friedhof in Berlin

In der Nähe des Naturkundemuseums befindet sich zwischen der Chausseestraße und der Hannoversche Straße der Dorotheenstädtisch-Friedrichswerdersche Friedhof als auch der I. Französische Friedhof. Auf erstgenanntem liegen Bertolt Brecht und Helene Weigel, Heinrich Mann, Paul Dessau, John Heartfield oder Harun Farocki. Mit einer kleinen Kappelle und dem angrenzenden Brecht-Haus in einer belebten Nachbarschaft bietet dieses Kleinod eine Möglichkeit, sich zu erholen, zu inspirieren oder einfach nur zu flanieren.

Das Museo Cementerio San Pedro in Medellín

Der Friedhof San Pedro ist gleichzeitig ein Museum. Bei meinem Besuch stolperte ich zufällig durch eine offene Tür ins Krematorium und durfte für einen Augenblick zusehen, wie dort ein unter einer Decke liegender lebloser Körper im Feuer verbrannt wurde. Nur wenig später erhielt ich vom Aufseher eine Rüge. Seit 1842 wurden dort Menschen begraben, im Jahr 1998 wurde er offiziell zum Museum erweitert um dann im Folgejahr in die Liste der nationalen Monumente Kolumbiens aufgenommen zu werden. Nicht nur gibt es Erinnerungen an prominente Persönlichkeiten und Drogenbarone in Form pompöser Mausoleen zu entdecken – auch Veranstaltungen werden dort ausgerichtet.

Der Cementerio Central in Bogotá

Der Zentralfriedhof in der kolumbianischen Hauptstadt ist eine Erfahrung für sich. Nach meinem dortigen Besuch wurde mir von einem ungefähr gleichaltrigen städtischen Angestellten davon abgeraten diesen Ort alleine zu besuchen: nur geraume Zeit vorher wurden dort am hellichten Tag Menschen ausgeraubt. All die werkelnden Steinmetze, die Blumenläden und die mobilen Verkaufsstände im Außenbereich als auch die Menschen (vorwiegend ältere Frauen), die an einem Eingangsbereich unzählige Kerzen entzündeten, und selbstverständlich auch die gebauten Monumente auf dem Friedhof selbst waren es freilich dennoch wert, vor diesen Punkt auf meiner imaginären Bucket-List einen grünen Haken zu setzen. Leider war zum Zeitpunkt meiner Anwesenheit der zentrale Bereich mit den Gräbern der Präsidenten und anderer herausragender Persönlichkeiten aufgrund von Bauarbeiten gesperrt.

Der Cementerio de San Diego in Quito

Im Hostel wurde mir mitgeteilt, dass die Gegend um den Panecillo-Hügel mit der berühmten Statue der Jungfrau nur bedingt sicher ist. Auf meinem ausgedehnten Spaziergang durch das UNESCO-Welterbe der historischen Altstadt steuerte ich den Friedhof San Diego dann dennoch an. Im Regelfall sind vormittags an einem Werktag die Orte der im Frieden ruhenden Seelen nur spärlich frequentiert. So auch in Ecuador. 2.800 Meter über dem Meer erkundete ich diesen Platz, fand Namen und Botschaften, Ruhe und auch einen echauffierten Sicherheitsbeamten der sich ob meiner Fotografien empörte. Ich gab klein bei auch wenn ich mit seinem Ansinnen nicht d’accord war. Verständlicherweise löschte ich die aufgenommenen Fotografien nicht.

Das Tal der Könige bei Luxor

Nur etwas außerhalb der im Süden Ägyptens gelegenen Stadt am Nil Luxor befindet sich das Tal der Könige. Beim Besuch der Nekropole wurden wir mit einem Fahrzeug ähnlich einem Golfcart auf dem Gelände ein Stück weit befördert. Tatsächlich fühlte ich mich wie in einem „James Bond“ Film. Bis heute wurden 64 Gräber aufgefunden – vermutlich befinden sich zahlreiche weitere unter dem Wüstensand und Gestein. Insbesondere Herrschende (teils inklusive wichtiger Vertrauter oder Beamter) aus der 18. bis 20. Dynastie wie Tutanchamun, Thutmosis III., Ramses der Große oder Sethos I. liegen in weitläufigen prunkvollen Grabanlagen begraben. Leider ist der Öffentlichkeit nur ein Bruchteil zugänglich.

Die Pyramiden von Gizeh

Sie sind das einzige erhaltene Weltwunder der Antike, UNESCO-Welterbe und eines der ältesten erhaltenen Bauwerke der Menschheit: Die Pyramiden von Gizeh. Mit am bekanntesten sind die Mykerionos-, die Chepren- und die Cheops-Pyramide. Im Innenraum der mittleren Pyramide wird an den Archäologen Giovanni Belzoni erinnert, der dort am Montag, den 02. März 1818, die Grabkammer entdeckt hat. Immer noch kann dort der geöffnete Sarkophag aus schwarzem Hartgranit bestaunt werden.

Weitere

  • Der Hoppenlaufriedhof, der älteste noch erhaltene Friedhof in Stuttgart mit dem Grab des Dichters Gustav Schwab oder der Pragfriedhof (ebenfalls in Stuttgart) mit dem Grab Ferdinand Graf von Zeppelin und insgesamt 29.000 Grabstellen.
  • Der alte jüdische Friedhof in Lörrach, der leider sträflich vernachlässigt wird. Er wurde über einen Zeitraum von 1670 bis 1902 belegt.
  • Der jüdische Friedhof Carouge in Genf an der Rue de la Fontenette mit 720 Gräbern.
  • Der Cimetière du Bois-de-Vaux in Lausanne mit den Gräbern von Gabrielle Chanel, Paul Robert oder Alphonse Laverrière.
  • Der Friedhof am Hörnli in Basel nahe des Rheins.
  • Der Lake View Cemetery in Seattle mit dem Grab von Bruce Lee.
  • Das San Fernando Pantheon in Mexiko-Stadt.

Die Bibliotheken

Die Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar

Zwischen den Ilmauen und dem Platz der Demokratie befindet sich die Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek. Als Teil des Ensembles „Klassisches Weimar“ gehört sie zum UNESCO-Welterbe. Prominent werden dort im Herzstück, dem dreigeschössigen Rokokosaal, rund 40.000 Exponate ausgestellt. Schwerpunktthema derselben ist die europäische Literatur- und Kulturgeschichte, zu der auch die Lutherbibel von 1534 gehört. Im Rahmen von Bauarbeiten um das Tiefmagazin unter dem Platz der Demokratie (mit einem Bestand von 1,4 Millionen Büchern) kam es am Donnerstag, den 02. September 2004, zu einem Brand durch den Teile des Gebäudes Schaden nahmen und 50.000 Bände als auch 35 Gemälde vollständig zerstört wurden.

Die Österreichische Nationalbibliothek in Wien

Erbaut in den Jahren 1723 bis 1726 können in der Nationalbibliothek Österreichs heute um die 200.000 Exemplare im Prunksaal und in den angrenzenden Räumlichkeiten bestaunt werden. Neben der Sammlung von Prinz Eugen ist jedes Exemplar von jedem in Österreich erschienen Buch ausgestellt. Die Exponate sind in ein Gesamtensemble wertiger Materialien wie Nussbaumholz oder Goldverzierungen integriert.

Die Ägyptische Nationalbibliothek in Kairo

Sie ist die größte öffentlich zugängliche Bibliothek Ägyptens und gilt als eine der bedeutendsten Nordafrikas und des Nahen Ostens. Insgesamt verwahrt sie über zwei Millionen Exemplare zu denen auch Papyrusrollen oder Münzen zählen. Mit über 50.000 Exponaten verfügt sie über die umfangreichste Handschriftensammlung der arabisch-islamischen Welt und gilt als eine der größten Bibliotheken mit einer umfangreichen Sammlung historischer Bücher. Im Jahr 1870 wurde sie als Palastbibliothek gegründet. Ausgestellt sind auch eine Vielzahl von Koranen, die teils aufwendig illustriert sind. Am Freitag, den 24. Januar 2014, kam es durch die Explosion einer Autobombe zu Schäden an Gebäude und Bestand.

Die Kolumbianische Nationalbibliothek in Bogotá

Die Biblioteca Nacional im Stadtteil Santa Fe ist die älteste Nationalbibliothek Lateinamerikas. Gegründet am 09. Januar 1777 und wiedereröffnet am gegenwärtigen Standort am 20. Juli 1938 werden in dem viergeschossigen Gebäude zahlreiche Werke ausgestellt. Darüber hinaus gibt es Ausstellungsräume mit wichtigen Büchern und Persönlichkeiten. Der Gesamtbestand beträgt rund zwei Millionen Medien.

Die Biblioteca Vasconcelos in Mexiko-Stadt

In der Nachbarschaft Cuauhtémoc mit vielen jungen Menschen gelegen steht ein besonderes Gebäude. Die vom mexikanischen Architekten Alberto Kalach entworfene Biblioteca Vasconcelos. Die Hauptsammlung mit rund 600.000 Exemplaren wird auf 40.000 Laufmetern Bücherregalen ausgestellt. Auf zahlreichen Leseplätzen kann in dem lichtdurchfluteten Bau die Literatur als auch die außerhalb gelegene Pflanzenvielfalt zelebriert werden. Das imposante Gebäude mit dem Grauwalskelett des mexikanischen Künstlers Gabriel Orozco im Mittelpunkt des Korpus ist in eine weitläufige Grünanlage eingebettet.

Die Biblioteca Nacional de México in Mexiko-Stadt

Auf dem Gelände der Autonomen Nationalen Universität von Mexiko befindet sich die 1867 gegründete Nationalbibliothek Mexiko. Rund 1,25 Millionen Medien inklusive Karten, Zeitungen und Aufnahmen werden geeint. Der „Fondo Reservado“ beinhaltet mit rund 200.000 Werken unter anderem seltene und wertvolle Arbeiten wie beispielsweise ein Exemplar Dantes „Göttlicher Komödie“ aus dem Jahr 1498 oder die ersten Bücher Neuspaniens wie „Recognitio summularum“ und „Diálectica resolutio“ von Alonso Gutiérrez.

Die British Library in London

Die Nationalbibliothek des Vereinigten Königreiches ist eine der bedeutendsten Forschungs- und Universalbibliotheken der Welt. Ihr bestand von 170 Millionen Medien stellt den weltweit größten Bestand aller Bibliotheken dar und wächst aufgrund des „Pflichtexemplarrechts“ für Großbritannien und Irland jedes Jahr um drei Millionen Medien. Jährlich besuchen weit mehr als eine Million Menschen diese öffentlich zugängliche Institution. Die Gesamtlänge der Regale beträgt 625 Kilometer. Die Nationalbibliothek wurde im Jahr 1973 gegründet und geht auf die Bibliothek des British Museums und der Buchbestände Privater zurück. Neben zwei Originalen der „Magna Charta“ sind zwei Exemplare der „Gutenberg-Bibel“ oder der „Codex Sinaiticus“ ausgestellt. Fast jedes jemals in Großbritannien gedruckte Buch soll im Bestand verfügbar sein.

Die Stadtbibliothek am Mailänder Platz in Stuttgart

Die Zentralbibliothek der Stadtbibliothek Stuttgart wurde vom südkoreanischen Architekten Eun Young Yi entworfen und am 24. Oktober 2011, 871 Tage nach Grundsteinlegung eröffnet. Das quadratische Gebäude wird von der Londoner Straße im Norden, von der Kopenhagener Straße im Süden und vom Mailänder Platz im Westen eingerahmt. Im Jahr 2013 erhielt sie die Auszeichnung „Bibliothek des Jahres in Deutschland“. Auf den vier Außenseiten ist das Wort „Bibliothek“ jeweils auf deutsch, englisch, koreanisch und arabisch in Großbuchstaben aufgebracht. Das architektonische Herz des Gebäudes ist ein kubusförmiger Raum, der einzig durch eine stillgelegte Brunnenfontäne im Boden gebrochen wird. Im Obergeschoss befindet sich ein Café, die Dachterrasse ist öffentlich zugänglich.

Weitere

  • Die Stadtbibliothek Spandau in Berlin.
  • Die Bibliotheek Zuidplein in Rotterdam.
  • Die Biblioteca Nacional de Portugal in Lissabon mit 3,5 Millionen Medieneinheiten.
  • Die Koreatown Library in Los Angeles.
  • Die alte Zentralbibliothek in Albuquerque.
  • Die Biblioteca de México in Mexiko-Stadt, die am 27. November 1946 eingeweiht wurde.

Die Buchläden (und Papeterien)

In einer Zeit großer Buchketten und des Onlinehandels sind inhabergeführte, individuelle und themenbezogene Buchläden wertvoller denn je. Ob Reisebuchhandlung („IGUAZU“ in Léon oder „Altaïr“ in Barcelona), Kinder- und Jugendbuchhandlung („Mr. Fox Libros“ in Bogotá) oder Antiquariat („ILLIBRAIRIE“ in Genf), in jeder Großstadt existiert eine gewisse Auswahl gut sortierter Buchregale. Und auch Papeterien mit hochwertigen Schreibwerkzeugen, Papieren für Briefwechsel oder Notizbüchern sind nicht zu vernachlässigen.

  • „Iguazu – Libreria de Viajes“ in Léon.
  • „El Libro Imposible“ in Ponferrada.
  • „Altaïr“ in Barcelona
  • „Librairie Torcatis“ in Perpignan
  • „ILLIBRAIRIE – Beaux Livres“ in Genf
  • „Papeterie de la Loge“ in Perpignan
  • „Libros Mr. Fox“ in Bogotá

Die Museen

Die Capilla del Hombre und die Casa Museo Guayasamín in Quito

Im noblen Stadtviertel Bellavista gelegen befindet sich „Die Kapelle des Menschen“ als auch das einstige Wohnhaus des ecuadorianischen Malers und Bildhauers Oswaldo Guayasamín. Es ist ein nationales Kulturerbe Ecuadors. Der auch als „iberoamerikanische Maler“ bekannte Künstler trat entgegen des Willens seines Vaters in die „Escuela de Bellas Artes de Quito“ ein und erweiterte seinen Horizont durch Auslandsreisen nach Mexiko, Chile, Peru, Argentinien, Uruguay oder Bolivien. Er starb am 10. März 1999 in Baltimore. Seine Werke thematisieren die reiche Geschichte Lateinamerikas und zollen den unterschiedlichen Menschen, Leiden und Sehnsüchten angemessenen Tribut. Während seines Lebens pflegte er als angesehene Persönlichkeit Verbindungen zu Staatstragenden und Künstlern wie Fidel Castro oder Pablo Neruda. Das zentrale Ansinnen zur Schaffung der „Kapelle des Menschen“ war es, einen neuen, dem Menschen gewidmeten Ort jenseits von Religionen oder Kulturen zu schaffen.

Im Wohnhaus kann das weitläufige Schlafgemach, die Privatbibliothek, das Atelier und im Garten „Der Baum des Lebens“ mit dem Grab Guayasaíns als auch dem eines Freundes Jorge Enrique Adoum besichtigt werden. In Havanna, Kuba befindet sich ein weiteres Museum mit dem Namen „Casa Oswaldo Guayasamín“.

Das Nationalmuseum Kolumbiens in Bogotá

Das größte und älteste Museum Kolumbiens wurde 1823 gegründet und verfügt über 20.000 Exponate. Verschiedene Epochen von den indigenen Kulturen von 10.000 vor Christus bis zur afrokolumbianischen Kunst des 20. Jahrhunderts werden in den vier Themenschwerpunkten „Archäologie, Kunst, Ethnographie und Sozialgeschichte“ vorgestellt. Von Gebrauchsgegenständen und rituellen Kultobjekten einstiger indigener Kulturen wie den Muisca oder Calima bis hin zu kolumbianischer Kunst von Künstlern wie Domingo Moreno Otero, Juan Antonio Roda, Alejandro Obregón Rosés oder Fernando Botero kann im Museum, dem Laden und dem angrenzenden Café im begrünten Innenhof in die Vergangenheit des Landes eingetaucht werden.

Das Museo del Agua in Quito

Eröffnet 2005 befindet sich das Museum des Wassers an der Stelle, da sich in der Stadtgeschichte die ersten Wasserspeicher und -aufbereitungstanks befanden. Ziel der Ausstellung ist es die Sensibilität für das kostbare und begrenzte Gut (Trink-)Wasser zu steigern. Des Weiteren erfährt der Besuchende mehr über die Bedeutung der Paramos, der Funktionsweise der Infrastruktur und kann Flora und Fauna auf einem ökologischen Wanderweg kennenlernen.

Das Museum der Zeit (Musée du Temps) und das Victor Hugo Museum in Besançon

Das Museum der Zeit im Palast Granvelle zollt der einstigen Uhrenhochburg und der rund 200 Jahre langen Affinität zur Herstellung von Zeitmessgeräten. Aufgrund der Nähe zur Schweiz (insbesondere zu Le Locle) wurde Besançon im Ende des 18. Jahrhunderts mit einer forcierten Einwanderungswelle gesegnet. In den folgenden Jahrzehnten wurden diverse Unternehmen wie Sarda (später Difor), Airain, Paul W. Fallard oder Emile Picard gegründet. Im Museum ist eine Vielzahl an Uhrtypen von Sand-, Quarz- oder Atomuhren ausgestellt. Weitere bedeutsame Exponate sind das „Foucault Pendel“ oder die „Leroy 01“, die mit 975 Teilen für einen Zeitraum von 85 Jahren als komplizierteste Uhr der Welt galt. Des Weiteren werden in der Stadt und Umgebung wichtige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie ihre Errungenschaften bis zurück ins 16. Jahrhundert vorgestellt.

Nur die ersten sechs Wochen seines Lebens verbrachte Victor Hugo in der einstigen Stadt der Uhren an der Doubs. Dennoch wird an der Stätte seiner Geburt seinem Wirken und seinem fortschrittlichen und revolutionären für ein modernes Frankreich gedacht. Mithilfe interaktiver Elemente, Kunstwerke, Informationstafeln aber auch einem Buchregal mit unzähligen Übersetzungen seiner Werke zeigt das Museum die Vielfalt des progressiven Mannes auf. Weitere Museen befinden sich in Villequier, in Vianden oder in Guernesey.

Die Basler Papiermühle – Das Schweizerische Museum für Papier, Schrift und Druck

In St. Alban am südlichen Rheinufer östlich des Münsters befindet sich das idyllisch gelegene Schweizerische Museum für Papier, Schrift und Druck. Das Museum ist in einer ehemaligen Kornmühle untergebracht, die im Jahr 1453 zu einer Papiermühle umgebaut wurde. Bereits im Jahr 1980 wurden erste Exponate ausgestellt. Auch heute noch existieren im Museum Werkstätten, in denen beispielsweise Papier hergestellt oder Visitenkarten gedruckt werden. Auch Besuchende haben die Möglichkeit in diversen Workshops Unikate anzufertigen. Umfassend wird über die Geschichte der Papierherstellung, der Buchdruckkunst, der Buchbindung und der Schrift informiert.

Im qualitativ hochwertigen Museumsshop kann eine Vielzahl ausgewählter Notizbücher, Schreibutensilien, Papeterieartikel oder Kalligrafiezubehör erworben werden.

Das Gutenberg-Museum in Mainz

Es soll als eines der ältesten Druck- und Schriftmuseen der Welt gelten. 1900 anlässlich des 500. Geburtstags Johannes Gutenbergs gegründet verfügt es über zwei Exemplare der Gutenberg-Bibel, die als ältestes Buch, das mit beweglichen Lettern gedruckt wurde, gelten soll. Im Museum werden die Themenschwerpunkte Schrift, Buchdruck und -bindung behandelt. Neben dem ältesten mit Metalletern gedruckten Buch „Jikji“ werden beispielsweise ein vollständiger Korantext in photomechanischer Verkleinerung oder antike Buchpressen augestellt.

Das Tinguely-Museum in Basel

Das am 03. Oktober 1996 eröffnete Museum am nördlichen Rheinufer zollt dem Wirken des Schweizer Künstlers Jean Tinguely. Die Arbeiten mit Titeln wie „Schreckenskarrette“, „La Tour“, „Aggression“ oder „Excavatrice de L’Espace“ entstanden teils aus Schrott. Charakteristisch für die Werke sind die mechanischen und ruckartigen Bewegungen sowie die maschinellen Geräusche im Betrieb. Sie sind mit Zeitschaltuhren ausgestattet um die Abnutzung zu reduzieren und gleichzeitig dem Publikum den Genuss der Bewegung zu ermöglichen.

Das Museo de Sitio Manuel Chavez Ballon und das Mariposarium in Aguascalientes

Vor dem Aufstieg zur Machu Picchu Stätte befindet sich das Museum Manuel Chavez Ballon. Der Besuchende erfährt umfangreiche Hintergründe zur Entdeckung, Geschichte und Konstruktion des Inka-Ortes, der zwischen dem 15. und dem 16. Jahrhundert nach Christus konstruiert wurde. Die Lage im heiligen Tal des Rio Urubamba zwischen Cusco, dem Nabel der Welt, und dem Eingangstor in die Amazonas-Region war ideal, zugleich bot die erhöhte Konstruktion optimalen Schutz vor potentiellen Angreifenden. Zudem berücksichtigten die architektonischen Fähigkeiten den Lauf der Sonne, der Planeten und Sterne und wendeten ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem an. Im Museum wird auch noch einmal die Bedeutung der heiligen Plätze und der damit verbundenen besonderen spirituellen Energien für die Indigenen deutlich hervorgehoben. Als „moderner Entdecker“ Machu Picchus kann Hiram Bingham gelten, der am 24. Juli 1911 bei einer ersten Expedition die überwucherte Stätte, die nur wenigen Einheimischen bekannt war, fand. Im Museum sind neben einer Dokumentation der Ausgrabungsarbeiten auch spirituelle Sichtweisen alter Einheimischer über die Bedeutung des Ortes und diverse Konstruktions- und Gebrauchsgegenstände wie Messer, Spachtel, Nadeln, Spiegel oder Trinkgefäße ausgestellt.

Die Hochandenregion um Machu Picchu hat einen besonderen Wert für Ecosysteme. Im Mariposarium wird verdeutlicht, dass Peru weltweit eines der 17. Länder mit der größten Megadiversität ist. Mit 4.158 Schmetterlings- und 1.857 Vogelarten befindet sich das Land sogar auf Platz 1 beziehungsweise 2. Schmetterlinge sind ausgesprochen empfindliche Wesen und ausgezeichnete Indikatoren für die Gesundheit eines Ökosystems (aufgrund der starken Verflechtung zu den Pflanzen).

Das jüdische Museum und das Viktor Frankl Museum in Wien

Bereits am 01. November 1895 eröffnete in Wien ein Jüdisches Museum, das weltweit das erste moderne Museum war. Der Besuchende erfährt Wissenswertes über die Kultur, Geschichte und Religion des Judentums in Österreich. Neben rabbinischer Literatur werden Persönlichkeiten verbunden mit ihrem Wirken wie Arik Brauer oder Theodor Herzl vorgestellt.

Im einstigen Wohnhaus des österreichischen Psychiaters und Neurologen Viktor Frankl in der Mariannengasse 1 in Wien befindet sich das Viktor Frankl Museum. Der Begründer der Logotherapie und der Existenzanalyse, der auch durch seine Arbeit um lebenspraktische Antworten auf die „Suche nach dem Sinn“ bekannt wurde wird mit zahlreichen Videoaufnahmen wieder in die Realität geholt.

Das Natural History Museum des Los Angeles County inklusive saisonalem Butterfly Pavillon in Los Angeles

Als größtes Naturkundemuseum im Westen der USA beherbergt das 1913 eröffnete Natural History Museum des Los Angeles County eine Sammlung von 35 Millionen Exemplaren. Das Hauptgebäude im Exposition Park ist ein eingetragenes Kulturdenkmal. Im näheren Umfeld befindet sich ein Rosengarten, das im Bau befindliche Lucas Museum of Narrative Art, das California African American Museum, das California Sciente Center und das LA Memorial Coliseum. Ausgestellt sind neben Dinosauriern (Triceratops-Skelett) und Säugetieren beispielsweise Mineralien. Darüber hinaus wird neben der Geschichte des County auf die Diversität der Bevölkerung eingegangen.

Der saisonale Schmetterlingspavillion präsentiert 30 unterschiedliche Arten der zerbrechlichen Wesen, informiert über die vier Phasen im Leben eines Schmetterlings und gibt einen Überblick, mit welchen Mitteln Schmetterlinge auch im eigenen Garten angezogen werden können.

Das Museo de Antioquia in Medellín

Am 20. Juli 1882 wurde das „Museo y Biblioteca de Zea“ als erstes Museum Antioquiens eröffnet. Heute am Plaza Botero im Herzen Medellíns gelegen beherbergt es umfangreiche Werke Fernando Boteros, die der Künstler spendete, wie Gemälde, Zeichnungen oder Skulpturen. Des Weiteren zeugen zahlreiche Gemälde und Skulpturen kolumbianischer Künstlerinnen und Künstler vom Reichtum und der schwierigen Vergangenheit des Landes. Temporäre Ausstellungen über die komplexe Vergangenheit des Glaubens und der Religion ergänzen das kulturelle Angebot.

Das koptische Museum in Kairo

Das koptische Museum befindet sich in der Festungsanlage Babylon, die bereits um 100 nach Christus unter dem Römischen Kaiser Trajan erbaut wurde. Das Museum wird von der hängenden Kirche (Al-Moallaka Kirche), der Ben-Esra-Synagoge oder der griechischen Kirche St. Georg eingerahmt. Das Areal wurde bereits Mitte des 7. Jahrhunderts nach der arabischen Eroberung von Kopten bewohnt. Im Museum wird die Geschichte des Frühchristentums im Niltal mit der Öffentlichkeit geteilt. Neben wertvollen Manuskripten werden Schreibwerkzeuge, Skulpturen, Fresken, Ikonen (religiöse Bücher), traditionelle Arbeiten und Gegenstände als auch äthiopische und nubische Antiquitäten ausgestellt.

Das US-amerikanische Gesandtschaftsmuseum in Tanger

Wer in die 200 Jahre lange Beziehung und Geschichte zwischen Marokko und den USA eintauchen möchte hat im US-amerikanischen „Legation Museum“ in Tanger die Möglichkeit. In einer Aura des diplomatischen Charmes wird die Freundschaft der beiden Länder und damit der Wert und die Stärken einer weitestgehend gesunden – zumindest jedoch intakten – Beziehung zweier Länder präsentiert. Auch wenn die geopolitischen Interessen der USA an diesem strategisch wichtigen Punkt Nordafrikas nicht vergessen werden dürfen ist dieses 1976 gegründete Museum mehr als nur die Gutstellung des Landes, das weltweit über die meisten Militärbasen verfügt. Das Gebäude ist das erste offizielle, das die Vereinigten Staaten von Amerika im Ausland erwarben und war 140 Jahre lang der Sitz der US-amerikanischen Vertretung. In der „Zanka-Gallery“ werden die Werke von Künstlerinnen und Künstlern ausgestellt, die außerhalb Markkos geboren wurden und vom „besonderen Licht“ Tangers angezogen wurden. Des Weiteren wird außführlich dem Schriftsteller und Musiker Paul Bowles („Up Above the World“, „“The Sheltering Sky“) gezollt.

Das Zeppelin Museum in Friedrichshafen

Eröffnet im Jahr 1996 verfügt das Zeppelin Museum über die weltweit größte Sammlung über die Geschichte und die Technik der Luftschifffahrt. Pioniere und Errungenschaften von 1783 bis heute werden übersichtlich dargestellt und auf die Hochphase der Zeppeline mit der Luftfracht und Personenbeförderung von 1918 bis 1935 eingegangen. In Ansätzen werden Trends und Handlungsszenarien über die Zukunft der Luftschiffahrt aufgezeigt. Im Museum kann eine originalgetreue Rekonstruktion eines Teils des LZ 129 begangen werden.

Das Museo de la Ciudad und das Museo del Carmen Alto in Quito

Im historischen Zentrum der ecuadorianischen Hauptstadt befindet sich nur wenige Kilometer südlich des Äquators das Museum der Stadt. Gegründet am 23. Juli 1988 ist es ein Teil des UNESCO-Welterbes. In den Räumlichkeiten eines ehemaligen Krankenhauses werden Exponate zu der Geschichte Quitos und ihrer Menschen, Kulturen und Traditionen vom 16. bis zum 19. Jahrhundert ausgestellt.

Ein weiteres Museum ist das Museo del Carmen Alto, das sich in den Räumlichkeiten eines am 04. Februar 1653 gegründeten aktiven Klosters befindet. Das Museum wurde am 05. Dezember 2013 eröffnet. Der Kulturraum schafft einen Dialog durch die Verbindung zwischen der Architektur, den religiösen Werken und der Kunst einhergehend mit einer zeitgenössischen Darstellung.

Weitere

  • Das Vitra Museum in Weil am Rhein.
  • Die Deichtorhallen und das Miniaturland in Hamburg.
  • Das Van Gogh Museum in Amsterdam.
  • Das Museo de Arte Prehispánico Colección Carlos Pellicerin in Tepoztlán.

Die Berge

Die Zugspitze bei Garmisch-Partenkirchen

Zwei Tage waren es, die mein Vater und ich im August 2011 gemeinsam verbrachten. Wir hatten uns vorgenommen, den höchsten Berg Deutschlands zu besteigen. An meinen Füßen klebten neue Meindl-Wanderschuhe, die mir wie Betonklötze vorkamen. Gott sei Dank teilten wir uns die Route in zwei Tage auf. Über die Hammersbachklamm gelangten wir zur Hölltentalangerhütte. Dann gegen 07:00 Uhr hieß es den Rucksack zu schultern und Richtung Gipfelkreuz zu streben. Die ersten Meter wurden rasch zurückgelegt, irgendwann erstreckte sich der schmutzige Gletscher vor uns. Die Steigeisen wurden befestigt und der Höllentalferner überwunden. Am Übergang zur Felswand gab es eine kurze Schlange. Auf dem Weg nach oben wurde meine Schwindelfreiheit immer wieder auf die Probe gestellt wenngleich das Abenteuer letztlich sehr schön und intensiv war.

Der Vinicunca-Regenbogenberg in Peru mit über 5.000 Metern

Gefühlt mitten in der Nacht wurde ich von einem kleinen Reisebus aus dem Hostel in Cusco abgeholt. Bereits gegen 05:00 Uhr morgens fand sich unsere Gruppe bestehend aus rund 20 Personen in einer kalten Halle irgendwo im Nirwana wieder. Gemeinsam frühstückten wir: es gab Tee, Weißbrot, Butter und Marmeladen. Der Guide erklärte uns auf Spanisch das Programm des Tages und was es zu beachten gebe. Er wies uns auf die empfehlenswerten Utensilien und die Kälte und Höhe des Gipfels hin. Ich kaufte mir ein paar Schokoladenriegel und eine Flüssigkeit, die man sich auf die Innenseiten der Handflächen sprühen, dann schnell verreiben und tief über die Nase inhalieren soll. Es reinigt die gesamten Atemwege. Gegen 09:00 Uhr befanden wir uns am Ausgangspunkt auf ungefähr 4.600 Metern Höhe. Verblieben noch 400, die zur Fuß zurückgelegt werden wollten. Ausgestattet mit einem kleinen Rucksack und einem Wanderstock aus Holz setzte sich unser Trupp langsam in Bewegung. Auf dem Parkplatz reihten sich die weißen Minibusse aneinander und ich war froh, wie die Natur und die unendlichen Weiten der Berge überhand nahmen. In traditioneller Kleidung warteten Indigene mit Pferden am Wegesrand auf müde Touristen oder auf solche, die nicht mit eigener Körperkraft den Gipfel erreichen wollten oder konnten. In der Nacht zuvor schlief ich nur sehr wenig und mein Magen war angeschlagen. Zudem war ich noch nicht zu 100 Prozent wieder regeniert, da die Begegnung mit der Nutria auf der Radreise kurz vor Straßburg ein paar Wochen zuvor immer noch in meinem rechten Knie steckte. Einmal musste ich anhalten. Es fühlte sich so an, als würde ich explodieren. Irgendetwas geschah mit mir. Ich dachte mir entweder kippe ich jetzt um oder ich bleibe stehen und gehe weiter. Ich ging weiter, kaufte mir bei einer älteren Frau einen heißen Tee und eine kleine Schale mit dampfenden Kartoffeln und Eiern. Frisch gestärkt stand ich dann irgendwann an diesem magischen Ort 5.036 Meter über den Ozeanen dieser Welt.

Der Imbabura-Vulkan bei Ibarra

In der Unterkunft in La Esperanza bei Ibarra wurde ich am Vorabend vom Besitzer noch instruiert, was ich bei einem Aufstieg zu beachten habe. Gleichzeitig schauten wir Filme wie „127 Hours“ oder „Solo“ an, mir wurden Geschichten von Gringos erzählt, die nach ihrem Aufstieg nie wieder zurückkamen. Von einem Einheimischen wurde ich im Geländewagen morgens abgeholt und bis auf 3.350 Meter Höhe gefahren. Im Gepäck hatte ich neben meiner Mütze und Handschuhen einen dicken Pullover, eine Regenjacke, ein Erste-Hilfe Set, gute zwei Liter Wasser, Avocados, Vollkornbrötchen, Erdnüsse und einige Bananen. Nun ging es gute vier Kilometer bis auf den Primera Cumbre, den ersten Gipfel, auf 4.570 Meter. Bis auf 4.400 Meter kam ich gut vorwärts, machte eine längere Pause um mich zu stärken und wurde dann auf einer Plattform von starken Winden und Kälte willkommen geheißen. Bis dahin begegnete mir eine indigene Familie, die mit drei Generationen inklusive eines rund drei Jahre alten Kindes in Gummistiefeln ohne Trinken oder Ausrüstung unterwegs waren und kurz vor dem Gipfel umkehrten. Auf allen Vieren bewegte ich mich dann auf der Horizontalen weiter um nicht von einer Windböe mitgerissen zu werden. Eine Steinwand verbarg sich vor mir im dichten Nebel. So kurz vor dem Ziel wollte ich nicht mehr umdrehen wenngleich es rational sinnvoller gewesen wäre. Bis auf eine kurze Stelle beim Abstieg lief alles gut – dort hatte ich die Markierungen aus den Augen verloren und befand mich plötzlich an einem Abhang. Mit starkem Herzklopfen und einem Schutzengel, der ganze Arbeit geleistet hatte, befand ich mich allerdings wieder auf dem „sicheren Weg“ und strebte recht schnell zurück bis nach La Esperanza. Mit 12 Kilometern und 1.150 Höhenmetern in den Beinen war ich froh, dort um die Mittagszeit ein kleines Restaurant mit einheimischer Küche (Saft, Suppe, Reis, Bohnen und Avocado) zu finden.

Der Waynapicchu bei Aguascalientes im Tal des Rio Urubamba

In der Dunkelheit machte ich mich gegen 04:00 Uhr auf die Socken um die Distanz von 3,3 Kilometern und rund 400 Höhenmetern bis zum Eingangsbereich der archäologischen Stätte Machu Picchu vor Einlass um 06:00 Uhr zu erreichen. Schnell merkte ich, dass ich mindestens zwei Schichten zu viel Kleidung trug und der Rucksack zu schwer war. Es war mir jedoch gleich, da es einem besonderen Unterfangen glich an diesem 11.11.2021 diesen einzigartigen spirituellen Ort zu besuchen. Ich hatte den „Circuito 4 + Waynpaicchu“ bereits in Cusco gebucht. Glücklicherweise war das UNESCO-Welterbe in diesem Zeitraum nur bedingt touristisch besucht. Nach ein paar Minuten Verschnaufpause konnte ich als dritter Besucher des Tages dieses mystische Kleinod pünktlich betreten. Nebelschwaden lagen magisch über den Steinterrassen und Gebäuden, Lamas saßen entspannt auf den Wiesen und vor mir eröffnete sich eine große unbekannte Fläche. Da sich um diese Uhrzeit die Ordner und Bediensteten erst nach und nach an ihre Posten begaben war es mir möglich abseits der offizielleren Route die Beine zu vertreten. Mit etwas Verspätung befand ich mich dann vor dem Aufstieg auf den Waynapicchu (auch Huayna Picchu genannt), durfte mich in einem Buch verewigen und los ging die Reise. Nach ungefähr 45 Minuten war ich dann auf dem Gipfel auf 2.693 Metern Höhe gemeinsam mit vier anderen Personen. Ein anwesender Tourguide meinte zu uns, dass an einem normalen Tag rund 20 Mal mehr Menschen an diesem Fleck angetroffen werden können. Lange saß ich auf der kleinen ebenen Fläche, blickte verträumt auf das unter mir liegende Machu Picchu und den verschlungenen Flusslauf des Rio Urubambas. In den weiten Fernen um mich erstreckte sich das endlose Grün des Regenwaldes.

Rückblickend betrachtet ist es ein sehr schönes Gefühl zu wissen auf dem Berg gewesen zu sein, der auf den peruanischen 10-Soles-Scheinen so wie auf beinahe jeder Machu Picchu Fotografie zu sehen ist.

Der Cerro de Monserrate in Bogotá

Er gehört zu meinen Lieblingsbergen dieser Welt weil er recht einfach zu erreichen ist und gleichzeitig bei jeder Besteigung ein kleines Spektakel darstellt. Inzwischen habe ich angetrieben von dem einmaligen Ausblick auf Bogotá und der Möglichkeit dem Himmel ein Stück näher zu sein den 3.125 Meter hohen Cerro de Monserrate (nicht zu verwechseln mit dem Cerro Montserrat in Katalunien) bereits fünf Mal erklommen. 1.605 Stufen sind es auf einer Distanz von 2,35 Kilometern vom Stadtrand bis zur Wallfahrtsbasilika des Herrn von Monserrate zu gelangen. Tausende Menschen besuchen Tag für Tag den Hausberg Bogotás. Gut in Erinnerung ist mir noch ein um die 60 Jahre alter Mann, der im oberen Drittel mit einem Lautsprecher steht und die Passierenden mit Zurufen und Botschaften motiviert. Der Mann ist blind und stand drei oder vier Mal an der gleichen Stelle.

Der Mount San Antonio „Mt. Baldy“ im Los Angeles County

Von Los Angeles aus ging es mit einem Mietwagen zunächst über den Ventura Freeway bis zum Campingplatz Mount Baldy Manker Flat. Dort gegen 10:00 Uhr vormittags angekommen brannte die Sonne bereits stark auf die Erde, Temperaturen von über 35 Grad waren vorhergesagt. Ungeachtet dessen wollte ich den Aufstieg zum höchsten Punkt des Los Angeles County in Angriff nehmen. Ungefähr auf der Hälfte zweifelte ich ob der gleißenden Hitze und meines begrenzten Trinkvorrates am Erfolg meines Unternehmens. Im Schatten sammelte ich unter Pinienbäume meine Kräfte und legte dann (insbesondere auch weil ich Schneefelder sah) die verbleibende Distanz bis auf 3.068 Meter über dem Pazifik recht schnell zurück. Der Schnee half mir zusätzliches Trinkwasser zu erhalten. Glücklicherweise erfuhr ich erst am Gipfel von einem Ranger und einem Philosophiestudenten, dass es ratsam sei auf Klapperschlangen achtzugeben.

Der Rucu Pichincha in Quito

Mit der TelefériQo-Seilbahn kann der erste Höhenunterschied von der Talstation auf 3.050 bis auf 3.950 Meter des Hausbergs zurückgelegt werden. Bereits von diesem Ausgangspunkt kann an klaren Tagen das Panorama um die ecuadorianische Hauptstadt inklusive der schneebedeckten Gipfel bewundert werden. Dennoch verbleiben einige Höhenmeter bis zum Gipfel auf 4.696 Metern. Der Anstieg kann in zwei Stunden gut bewältigt werden und ist bis auf drei Stellen weitestgehend sicher. Bei diesen jedoch spürte ich in meinem Magen einiges an Angst und ich musste mich recht fest mit meinen beiden Armen und Beinen auf den Felsen legen um mich sicher zu fühlen und weiter zu hangeln. Oben angelangt belohnt der Blick auf die geographischen Riesen des Landes wie den Cayambe, den Cotopaxi oder den Chimborazo die Strapazen.

Weitere

  • Der Lobo Peak bei Taos (in Teilen).
  • Die Quinini-Berge bei Fusagasugá.

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